WordPress und Mastodon (und das Fediverse)

Nach dem Eigentümerwechsel suchten sehr viele Menschen eine Alternative zu Twitter. Die Gründe dafür sind vielfältig und auch nicht wirklich das Thema. Die Diskussion, ob und für wen wann Mastodon eine Twitter-Alternative ist, sein kann oder gar nicht sein soll, darf gerne woanders geführt werden. Auch die Grundlagen des Fediverse für Nutzer:innen erkläre ich hier nicht – das haben andere schon ausführlich getan. Hier geht es darum, wie man WordPress-Beiträge am besten ins Fediverse bringt, eine Frage, die uns in den letzten Tagen häufiger gestellt wurde.

Grundsätzlich gibt es hier zwei Optionen, welche für deinen Anwendungsfall besser passt, musst du entscheiden. Ich beziehe mich hier in erster Linie auf Mastodon, es gibt im Fediverse aber eine Reihe weiterer Dienste, die alle miteinander vernetzt sind.

Hinweise auf neue Blogbeiträge tröten

Sozusagen der Klassiker, ein Vorgehen, das auch bei Twitter oder Facebook passiert: Wenn ein neuer Blogbeitrag geschrieben wurde, dann postet man einfach einen entsprechenden Hinweis in den eigenen Kanal und fertig. Das kann man manuell machen oder automatisch. Plugins, die das automatisch machen, sind bislang noch recht rar gesät, wie ein Blick ins Plugin-Verzeichnis von WordPress zeigt. Mit aktuellen WordPress-Versionen ist keines der Plugins getestet.

Bleibt dann nur das manuelle tröten? Nicht ganz. Es ist zu erwarten, dass mit dem Ansturm der letzten Tage auf das Mastodon-Netzwerk die Entwickler:innen der verschiedenen Lösungen auch wieder aktiver an der Entwicklung arbeiten – oder anderer Entwickler:innen einspringen. Mastodon Autopost ist zwar schon etwas älter, läuft aber soweit auch mit WordPress 6.1 und kann tröten. Wir haben das Plugin aber noch nicht im Detail getestet.

Eine weitere Option ist die Verwendung eines kleinen Tools – eines Bots – das den RSS-Feed deines WordPress-Blogs nimmt und neue Beiträge dann in deinem Account veröffentlicht. Da das Mastodon-API offen und gut dokumentiert ist, ist das Erstellen eines solchen Tools keine unlösbare Aufgabe. Als Beispiel sei Feed2toot (Python) genannt. Wichtig: Achte darauf, dass auf der von dir gewählten Heimatinstanz Bots auch erlaubt sind und welche Regeln hier gelten.

Gut geeignet sind diese Lösungen für Weblogs mit mehreren Autor:innen, deren Posts alle über einen Kanal angekündigt werden sollen.

WordPress zum Teil des Fediverse machen

Mir persönlich gefällt die Variante viel besser, mit der deinem WordPress das ActivityPub-Protokoll beigebracht wird und dein WordPress damit Teil des Fediverse wird. Einfach das Plugin ActivityPub installieren, konfigurieren, wie deine Posts angezeigt werden sollen und das war es auch schon – zumindest in den meisten Fällen.

Für mein privates Weblog dauerte es keine 5 Minuten und schon ist es möglich, meinen Blogposts im Fediverse zu folgen: einfach @dobschat in der Suche auf deiner Mastodon-Instanz eingeben und folgen. Bislang gibt es noch keine Option, auf dem Weg den Beiträgen aller Autor:innen eines WordPress-Blogs gleichzeitig zu folgen oder bestimmten Kategorien, aber das kann ja noch kommen. Entsprechende Wünsche wurden gegenüber dem Plugin-Entwickler Matthias Pfefferle mehrfach geäußert. Bis dahin kannst du meinen Beiträgen in unserem Weblog unter @carsten folgen.

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Carsten

Gründer, Gesellschafter und Geschäftsführer von Leo Skull, Jahrgang 1974, erster Rechner war ein Atari 800XL, hat sich noch per Akustikkoppler in Mailboxen rumgetrieben, experimentiert viel mit seinen Haaren und steckt Klemmbausteine zusammen.

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